ChatGPT ist in aller Munde. Auch im Recruiting kann das KI-Tool zum Einsatz kommen und Personaler bei der Suche nach Talenten unterstützen.
ChatGPT ist in aller Munde. Auch im Recruiting kann das KI-Tool zum Einsatz kommen und Personaler bei der Suche nach Talenten unterstützen. Wir zeigen 5 Beispiele, wie ChatGPT bei Recruitment-Prozessen genutzt werden kann.
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. Auch bei der Personalbeschaffung halten intelligente Technologien und maschinelles Lernen zunehmend Einzug. So unterstützen KI-basierte Recruiting-Tools wie bspw. flynne schon seit einigen Jahren bei der Talentakquise und werden fortlaufend weiterentwickelt und optimiert.
Aktuell ist eine Artificial Intelligence besonders präsent in den Medien: ChatGPT. Es handelt sich um einen Chatbot, der mittels KI menschliche Dialoge verstehen und darauf eingehen kann. Derzeit kann jeder den Prototyp nach einer kurzen Anmeldung kostenlos ausprobieren.
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Wir haben ChatGPT einem Test unterzogen und geprüft, inwiefern der Bot für Recruiting-Maßnahmen zum Einsatz kommen kann. Agiert der Chatbot in manchen Bereichen sogar besser und intelligenter als menschliche Recruiter?
Hier sind unsere 5 Einsatzszenarien.
Als erstes wollten wir wissen, wie nützlich das KI-Tool beim Verfassen von Stellenanzeigen ist.
Unsere Vorgabe:
„Denke wie ein Recruiter.
Schreibe eine Stellenausschreibung für einen SAP FI CO Consultant für ein IT-Beratungsunternehmen.
Verwende dabei eine vereinfachte Sprache, keine akademischen Formulierungen. Formatiere deine Antwort: Verwende eine Überschrift, Zwischentitel, Aufzählungspunkte.“
Das Ergebnis:
Nicht schlecht, oder? Zumindest als erste Text-Grundlage, die es zu optimieren gilt, taugt die Stellenausschreibung perfekt. ChatGPT hat diese innerhalb von knapp 10 Sekunden erstellt.
Recruiter kommen manchmal in die Situation, dass sie eine Stelle besetzen sollen, von der sie gar nicht genau wissen, worum es dabei geht. Googeln kann helfen, um sich von einem bestimmten Job und den damit verbundenen Voraussetzungen ein besseres Bild zu machen, ist aber oft mühsam und zeitaufwendig. Kann ChatGPT Personaler dabei unterstützen, die zu besetzende Position besser zu verstehen?
In unserem Beispiel lautet die Aufgabe für den Recruiter, SAP Consultants zu suchen, die auf SAP GTS-S/4 HANA spezialisiert sind.
Unsere Frage an ChatGPT lautet daher: “Was macht ein SAP Consultant, der auf SAP GTS-S/4 HANA spezialisiert ist?”
Die Antwort:
Die Informationen sind – wie immer bei KI-Ergebnissen – mit einem kritischen Auge zu betrachten, können aber durchaus als erste, schnelle Orientierung weiterhelfen.
Wir haben weiter nachgehakt und wollten konkret wissen: „Nach welchen Hard Skills und nach welchen Soft Skills muss ich suchen, um die Stelle “SAP Consultant, der auf SAP GTS-S/4 HANA spezialisiert ist” zu besetzen? Formatiere deine Antwort mit Überschriften und Aufzählungspunkten.“
Die Antwort des Chatbots:
Eine durchaus brauchbare, erste Übersicht an wichtigen Skills, über die man in diesem Job verfügen sollte. Die Zusammenstellung wurde von ChatGPT in weniger als 30 Sekunden generiert.
Lesen Sie auch: Chatbots im Recruiting einsetzen – Ideen & Beispiele
Um systematisch bei der Suche von Kandidaten-Profilen vorzugehen, erstellen sich Recruiter häufig eine Liste mit zum Jobprofil passenden Keywords. Auch Synonyme und themenverwandte Fachbegriffe sollten hier einfließen. Neben klassischen Keyword-Recherche-Tools kann für diese Aufgabe auch ChatGPT Impulse liefern.
Wir geben dem Chatbot daher vor:
„Denke wie ein Recruiter. Erstelle für die Stellenausschreibung „Senior Marketing Manager (m/w/d)“ eine Liste von Keywords, die ich für die Suche nach passenden Kandidaten für diese Stelle verwenden kann.
Liste auch Synonyme für die wichtigsten Suchbegriffe auf. Verwende für deine Antwort Formatierungen wie Überschriften, Zwischentitel und Aufzählungspunkte, um die Informationen zu strukturieren.“
Die Antwort folgt prompt und ist wie gewünscht ordentlich formatiert:
Eine beachtliche Liste, die sonstige Suchbegriff-Recherchen von Active Sourcern ergänzen kann.
Auch bei der Interview-Vorbereitung kann ChatGPT unterstützen. So kann der Chatbot bspw. typische Fragen zusammenstellen, die man dem Bewerber stellen kann.
Daher haben wir geschrieben: „Erstelle eine Liste mit 20 Fragen für ein Jobinterview mit einem Ingenieur für Erneuerbare Energien.“
Die Antwort von ChatGPT:
Einige Fragen wirken recht oberflächlich oder ungenau, andere eignen sich dagegen durchaus als Inspiration für ein Jobinterview.
Unsere Anfrage lässt sich natürlich noch spezifizieren. Bspw. könnte man verhaltensbezogene Fragen anfordern oder solche, die auf einen Ingenieur für Erneuerbare Energien in einem bestimmten Bereich wie etwa Windkraftwerke oder Biogasfeuerungsanlagen zugeschnitten sind.
Wir wollten sehen, ob ChatGPT einen wirksamen Text formulieren kann, mit dem wir einen Kandidaten direkt anschreiben und für eine offene Stelle begeistern können. Für unsere Jobanzeige „Talent Acquistion Generalistin“ sollte der Chatbot ein wirkungsvolles Anschreiben erstellen.
Unsere Anfrage: „Ich gebe dir eine Stellenausschreibung und du verfasst daraus eine E-Mail, die den Kandidaten begeistern und für die Stelle gewinnen soll.
Beginne den Text mit der Frage, ob der Kandidat an einer beruflichen Weiterentwicklung interessiert ist und stelle anschließend die Stellenbeschreibung vor. Skizziere die Vorteile und schreibe in einfach verständlicher Sprache ohne Füllwörter.
Nutze Metaphern und literarische Mittel, um argumentativ zu überzeugen und einprägsam zu sein. Das Anschreiben soll freundlich, informativ und unterhaltsam sein.
Am Ende soll die Aufforderung, sich zu Bewerben, stehen. Der Text darf maximal 250 Wörter lang sein.
Stellenausschreibung: [Hier haben wir die Stellenausschreibung „Talent Acquistion Generalistin“ reinkopiert]“
Das Ergebnis von ChatGPT:
Mit 267 Wörtern ist das Anschreiben zwar etwas über der Vorgabe, insgesamt kann das Ergebnis sich aber sehen lassen. Auch hier kann man spezifischere Anforderungen vorgeben, bspw. in Sachen Formatierung und Stil.
ChatGPT kann eine echte Hilfe bei bestimmten Recruiting-Prozessen sein. Im Hinterkopf sollte man behalten, dass eine KI immer nur so schlau sein kann, wie die Daten und Informationen, derer sie sich bedient. Entsprechend sollte man sich nie auf 100-prozentige Korrektheit der Ergebnisse verlassen. Je besser die Briefings, Fragen und Vorgaben formuliert sind, desto besser sind erfahrungsgemäß die Ergebnisse von ChatGPT.
Menschliche Recruiter wird der intelligente Chatbot wohl nicht so schnell ersetzen. Zwar liefert er teils in sekundenschnelle Informationen und Lösungsvorschläge, diese müssen aber wie beschrieben immer erst kritisch untersucht werden und reichen meistens nur als “erste Grundlage”, die es (durch Menschen!) zu optimieren gilt.
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(Quelle Titelbild: CHUAN CHUAN – Shutterstock.com)